Der verantwortungsvolle Umgang mit Energie hat in Volders lange Tradition. „1999 waren wir eine der ersten Gemeinden in Tirol, die dem e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden beigetreten sind. Seither haben wir viele Hebel für die Energiewende umgelegt“, erzählt Bürgermeister Maximilian Harb zufrieden. Besonders stolz sein darf Volders auch auf die Erfolge im Bereich Sonnenstrom. „Die Photovoltaik (PV) auf unseren Gemeindegebäuden bringt uns ein ganzes Stück näher an ein energieautonomes Volders“, ist Harb überzeugt.
2014 feierte das erste gemeindeeigene Sonnenkraftwerk am Dach der Feuerwehr Premiere, ein Jahr später kam die Neue Mittelschule dazu. „Die Ausführung der Anlagen erfolgte parallel zur Dachhaut. Das war uns als Gemeinde wichtig, um keine zusätzlichen Flächen zu beanspruchen und die Optik der Dachlandschaft zu wahren“, berichtet Vbgm. und e5-Teamleiter Horst Wessiak. Stolz ergänzt er: „Im Zuge der Installation auf der NMS wurden in der Schulaula und später auch im Gemeindeamt zwei Anzeigebildschirme installiert, welche die Tages-, Monats- und Jahreserträge der PV-Anlagen veranschaulichen. So wird den Kindern und BesucherInnen im Gemeindeamt täglich bewusst, wie Strom ‚sauber‘ produziert werden kann.“
Zwei Anlagen genügten jedoch nicht, und so wurde 2016 auch auf der Volksschule und heuer am neu gebauten „Haus der Generationen“ eine PV-Anlage mit 25,4 kWp errichtet. Letzteres beherbergt auf drei Geschoßen ein Kinderbetreuungszentrum (Kinderkrippe und Kindergarten) sowie 13 betreubare Wohnungen. In Summe wird jetzt somit auf vier von sechs Gemeindegebäuden Sonnenstrom gewonnen. Die dabei erzeugte Strommenge deckt bereits mehr als ein Drittel des Strombedarfs von Gemeindegebäuden und Straßenbeleuchtung.
Die Vorteile der Photovoltaik auch für die Elektromobilität zu nutzen, ist der Gemeinde ein besonderes Anliegen. Gegenüber der Volksschule und kürzlich auch in der Tiefgarage im neuen „Haus der Generationen“ entstanden daher zwei Ladestellen für E-Autos mit mehreren Ladepunkten. So fährt das gemeindeeigene E-Auto seit 2018 mit dem Strom von der eigenen PV-Anlage. Aber auch Private können ihre E-Autos hier laden.
Doch nicht nur die Gemeinde, sondern auch viele Volderer BürgerInnen sind Sonnenstrom-VorreiterInnen. Dies ist vor allem der aktiven Förderpolitik der Gemeinde zu verdanken. Lag der Fokus anfangs mehr auf der Solarthermie (Förderung dafür seit 1998), änderte sich dies spätestens 2009 mit der Einführung einer Photovoltaikförderung für GemeindebürgerInnen. Das Förderangebot wird rege in Anspruch genommen, und so kommen jährlich mehr und mehr Dächer hinzu. 2019 wurde auf privaten Dächern Photovoltaik mit einer Gesamtleistung von 212 kWp neu errichtet.